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Ein Leben ohne Katze ist möglich… - Textmechanikerin Elisabeth V. Strassert
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Ein Leben ohne Katze ist möglich…

Emmi und Emilio erkunden ihre neue Umgebung

Ein Leben ohne Katze ist möglich…

…aber sinnlos (frei nach Loriot). 😉
In meinem Leben haben Katzen als Begleiter schon immer eine große Rolle gespielt, von Kindheit an; ich würde mich eindeutig als „Katzenmenschen“ bezeichnen.

Als mich im Sommer 2015 eine Freundin, ehrenamtlich fürs Tierheim tätig, wirklich nur ganz vorsichtig fragte, ob ich mir vorstellen könnte, zwei Pflegekatzen aufzunehmen… da habe ich nur eine Nacht darüber geschlafen und dann spontan zugesagt. Erst drei Wochen ist es her gewesen, daß mein halbwüchsiger Kater Pezi in ein Auto gelaufen war.

Die Lücke war noch deutlich spürbar, und so konnte ich den beiden im düsteren, stinkenden Hinterzimmer des Tierheims eingesperrten Katzen nicht widerstehen: sie eine zierliche, nervöse Dreifarbige mit einem wie festgefrorenen skeptischen Ausdruck im Gesicht, er ein kohlrabenschwarzer, großer Kater mit tiefem, grünem Seelenblick, nur Haut und Knochen und ein fast bis zum Boden hängender, ausgemergelter Fettbauch.

Wer gesund ist, wurde nur nicht ausreichend untersucht…

Das Tierheim platzte in den Sommermonaten 2015 wie immer in der Urlaubszeit aus allen Nähten, und die beiden waren gerade von einer vorherigen Pflegestelle zurückgekommen. Man wußte einfach nicht, wohin mit ihnen.

Der große Schwarze war dem Tierheim übereignet worden, hatte dort die dreifarbige Kätzin kennengelernt und die beiden hatten sich angefreundet. Diese Pflegestelle, von der sie gerade zurückgekommen waren, hätte eigentlich die letzte Station des schwarzen Katers sein sollen. Denn eine Tierarztpraxis hatte ihm Anfang des Jahres 2015 mehrere tödliche Krankheiten angedichtet, die ich hier gar nicht wiederholen möchte, und noch zwei, drei Wochen zu leben gegeben.

Nun war er nach drei Monaten noch recht lebendig, die Pflegestelle hatte die Geduld verloren und ihn mitsamt seiner bunten Freundin wieder ins Tierheim gegeben. Weil man immer noch davon ausging, daß der große schwarze Kater schwer nierenkrank sei, konnten er und seine Freundin keines der Katzenzimmer mit anderen Katzen beziehen. Man hatte ihn sicherheitshalber isoliert, damit er außer seinem Spezialfutter nichts anderes erwischen würde.

Emmi und Emilio am Balkon, beide bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Emmi beobachtet von oben, Emilio entspannt sich.
Emmi und Emilio am Balkon, beide bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Emmi beobachtet von oben, Emilio entspannt sich.

„Pflegeplatz“ auf Lebenszeit

Meine Bedingung, die beiden in Pflege zu nehmen, war damals: Wir lassen den Schwarzen von den Tierärzten meines Vertrauens in der Tierklinik Teisendorf untersuchen – was er nun wirklich hat und was nicht. Ob er Diätfutter fressen muß oder nicht.

In der Tierklinik gab es nach Blutprobe und Ultraschall ziemlich großräumig Entwarnung: Weil er mit der Flasche aufgezogen worden war, sah man jetzt mit acht Jahren im Ultraschall leichte Verfettungen bzw. Auffälligkeiten an den Organen, die das andere Ärzteteam fälschlicherweise für tödliche Karzinome gehalten hatte.

Die inneren Organe, auch die Nieren waren vor diesem Hintergrund unauffällig, die Nierenwerte ebenfalls. Einzig – und das war zeitlebens bei Emilio ein Rätsel – der AP-Wert war deutlich erhöht. Die Alkalische Phosphatase kann ein Leberwert sein, auch mit der Niere kann er zu tun haben, ebenso kann er mit der Galle in Zusammenhang stehen.

Während ich diese Zeilen schreibe, schläft der große schwarze Emilio eingekuschelt in seinem Häuschen ganz oben im Kratzbaum, die bunte Emmi zusammengerollt auf meinem – oder vielmehr ihrem – Stuhl am Balkon, dem mit der weichen Auflage. Emmi und Emilio sind jetzt, im Mai 2019, seit fast vier Jahren bei mir. Und seit fast drei Jahren ist mein Zuhause nun schon ihr Platz auf Lebenszeit.

Emmi in ihrem "Urwald". Typisch ihr höchst direkter, skeptischer Blick, der sich erst über zwei Jahre nach ihrem Einzug bei mir langsam ändern sollte.
Emmi in ihrem „Urwald“. Typisch ihr höchst direkter, skeptischer Blick, der sich erst über zwei Jahre nach ihrem Einzug bei mir langsam ändern sollte.

Zwei Katzenleben mit Höhen und Tiefen

Seit unseren gemeinsamen Anfängen ist unheimlich viel geschehen. Zuallererst haben die beiden richtige Namen bekommen. Wer sich bis hierher über den „schwarzen Kater“ gewundert hat, hatte recht: Sein Name war damals „Sodom“, und ihr liegt wieder richtig, wenn ihr einen düsteren Hintergrund vermutet.

Was genau er alles ertragen hat müssen in seiner Zeit bei den Teufelsanbetern, ist mir glücklicherweise unbekannt. Seine Panikattacken auf alle Bewegungen, Todesängste beim Versuch ihn festzuhalten und seine epileptischen Anfälle sprachen jedenfalls über Jahre hinweg Bände. Nur, indem ich mich völlig auf ihn eingestellt habe und nichts von ihm erwartet habe, konnte er langsam Vertrauen fassen.

Emilio, der große schwarze Kater.
Emilio, der große schwarze Kater.

Seit etwa einem Jahr „darf“ ich mich fast mit normaler Geschwindigkeit in meiner Wohnung bewegen. Ich habe keinen Tag davon bereut: Große Bewußtheit über jede Bewegung zu erlangen ist ein großes Geschenk.

Die ersten drei Monate kam ich kaum zum Schlafen, da die beiden vorne und hinten alles ziemlich sturzbachartig von sich gaben – nachts mußte ich zwei- bis sechsmal aufstehen, Durchfall oder Erbrochenes im Katzenklo oder außerhalb wegputzen. Ich habe keine Nachkommen, doch in jener Zeit hatte ich das Gefühl, es könnte mit zwei Säuglingen nicht sehr viel anders sein. Denn man sorgt sich natürlich um seine Schützlinge, versucht sein Möglichstes, ihr Befinden zu verbessern. Zumindest, wenn man eine echte Katzentante ist.

Doch genug für heute, vier Jahre lassen sich nicht in einen Blogeintrag packen 😉 Nur soviel: Der große Schwarze heißt seit seinem zweiten Tag bei mir Emilio, die kleine Bunte heißt Emmi. Warum sie auf ihre Namen hören, sie sich (nach meinem Verständnis) sogar selbst ausgesucht haben, ist eine andere Geschichte und soll vielleicht ein andermal erzählt werden.



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